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Archimedes

Es ist zwar nicht üblich mit dem Tod eine Erzählung über einen Menschen zu beginnen, doch ist es nicht viel interessanter das Ende schon zu kennen? 212 v.Chr. wurde Archimedes Geburtsstadt Syrakus von den Römern erobert. Obwohl den Soldaten die Belästigung der Syrakusaner untersagt war, konnte ihnen das Plündern nicht verwehrt werden. So kam es, dass der schon 70 jährige Archimedes, vertieft in seine geometrischen Figuren, die er in den Sand gemalt hatte, von einem Legionär gestört wurde, indem dieser auf die Zeichnungen trat. Archimedes reagierte mit dem berühmtem Ausruf: Noli turbare circulos meos. Der erzürnte Legionär tötete daraufhin Archimedes. Er plünderte das Haus des Archimedes und nahm als Beute das Planetarium mit, das dann Jahre später in Rom ausgestellt wurde.

Beim Planetarium sind wir schon bei einer der Erfindungen des Archimedes. Er konstruierte sein Planetarium nach einer Idee von Thales und Eudoxus. Zu Archimedes Zeit herrschte eine andere Weltvorstellung, so setzte er in die Mitte unsere Erde, um die sich alle anderen Planeten bewegten. Durch ein Rad drehten sich Kugeln und Scheiben, die Sonne, Mond und andere Planeten darstellten. Man darf sich sein Planetarium nicht so vorstellen, wie wir es heute kennen. Archimedes Planetarium veranschaulichte nur die Bahnen der Gestirne. Eine heute noch bekannte Gesetzmäßigkeit ist das nach ihm benannte Archimedische Gesetz. Es besagt, dass ein Körper, der in Flüssigkeit eingetaucht wird, soviel an Gewicht verliert, wie das Gewicht, der verdrängten Flüssigkeit ausmacht. Doch wie kam Archimedes auf diese Erkenntnis?

Die Stadt Syrakus stand unter der Herrschaft des Tyrannen Hieron II. Dieser beschloß in einem Tempel eine Krone zur Ehrung der Götter aufstellen zu lassen. Er gab einem Goldschmied eine bestimmte Menge Gold und nach Fertigung der Arbeit wog er zur Kontrolle die Krone. Obwohl sie das gleiche Gewicht aufwies, wie die Ausgangsmenge an Gold, wurde dem Goldschmied nachgesagt, er habe etwas Gold zur Seite geschafft und die selbe Menge Silber hinzugefügt. Hieron wurde deshalb skeptisch und beauftragte Archimedes den Fall zu klären. Dieser grübelte lange über jene Angelegenheit nach, sogar als er in die Bäder ging. Aber dort kam ihm die entscheidende Idee. Er setzte sich in das Becken und bemerkte, dass das Volumen seines Körpers der ausfließenden Wassermenge entsprach. Darauf sprang er aus dem Becken und lief nackt nach Hause , wobei er rief: HEUREKA! (Ich hab´s gefunden!) Nach dieser Entdeckung konnte Archimedes Hieron beweisen, dass er betrogen wurde, indem er feststellte , welche Menge Gold und welche Menge Silber einer bestimmten Wassermenge entsprechen. So senkte er die Krone in das Wasser und fand heraus, dass dem Material Silber hinzugefügt worden war.

Doch das war nicht das letzte Mal, dass Archimedes dem König sein Können unter Beweis stellte. Archimedes erkannte auch das Hebelgesetz und sagte zu Hieron: „Gib mir einen weit genug entfernten Fleck auf dem ich stehen kann und ich hebe dir die Welt aus den Angeln." Hieron zweifelte an Archimedes Behauptung und forderte ihn auf es zu beweisen. Archimedes stellte sich der Forderung des Königs und ließ ein Schiff, von noch nie dagewesener Größe vom Stapel laufen. Dabei bediente er sich nur eines Seilrollensystems als Hilfe.

Auch hat Archimedes eine heute noch benutzte Anlage für Bewässerungszwecke entwickelt. Die Archimedische-Schraube baute er angeblich während eines Ägypten Aufenthaltes, als gerade der Nil Hochwasser aufwies. Archimedes interessierte sich außerdem noch für Kriegsmaschinen. Ein Versuch, der ihm nicht geglückt ist, war es Brenngläser herzustellen, die Schiffe mit Hilfe von Sonnenstrahlen schon vom Land zerstören sollten.

Seine Wunderwaffe sollte aus einem sechseckigen Spiegel und kleineren viereckigen bestehen, Wie hätte nur die Antike Welt mit einer solchen funktionstüchtigen Waffe ausgesehen? Leider ist nicht viel über Archimedes’ Persönlichkeit überliefert worden. Unerwähnt blieben bisher noch die Mathematischen Entdeckungen. Er lehrte z.B. die Berechnung von Quadratwurzeln, bestimmte die Zahl PI und löste kubische Gleichungen.

Wie bedeutend Archimedes zu Ciceros Zeit war, wird durch dessen Suche nach seinem Grab klar. Ja, da wären wir auch schon wieder bei Archimedes Ende. Trotz seines Todes ist Archimedes nie in Vergessenheit geraten. Und wird es in naher Zukunft wohl auch nicht werden.

Anna Folbert

 

 

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last updated: 10.09.1999